PCSK9-Inhibitor Alirocumab senkt Risiko nach akutem Koronarsyndrom signifikant

November 2018 – Bei Patienten, die nach einem akuten Koronarsyndrom trotz hochdosierter Behandlung mit Statinen einen Zielwert von unter 70 mg/dl LDL-Cholesterin nicht erreichen, lässt sich durch eine zusätzliche Gabe von Alirocumab eine Risikoreduktion hinsichtlich weiterer Herz-Kreislauf-Ereignisse erzielen. Zu diesem Ergebnis kommt jetzt eine von G. Schwartz und Kollegen im New England Journal of Medicine veröffentlichte Studie.

Insgesamt nahmen an der placebo-kontrollierten ODYSSEY-OUTCOMES Studie 18.924 Patienten teil, bei denen bis zwölf Monate vor Studieneintritt ein akutes Koronarsyndrom diagnostiziert und eine lipidsenkende Therapie mit Statinen (teilweise kombiniert mit Ezetimib) eingeleitet wurde. Die Hälfte der Teilnehmer erhielt neben der intensiven bzw. maximal verträglichen Statin-Therapie zusätzlich 75 mg Alirocumab (subcutan, alle zwei Wochen), die Placebo-Gruppe erhielt weiterhin die hochdosierte Statintherapie.

Während der Studienphase von durchschnittlich 2,8 Jahren wurden bei dem primären Endpunkt (Kombination der Einzel-Endpunkte „KHK-bedingter Tod“, „Nicht-tödlicher Herzinfarkt“, „tödlicher oder nicht-tödlicher ischämischer Schlaganfall“, „Hospitalisierung wegen instabiler Angina pectoris“) für die Alirocumab-Gruppe ein signifikanter Vorteil gegen-über der Placebo-Gruppe (9,5 % versus 11,1 %) erreicht, die relative Risikoreduktion betrug 15 %.

Die besten Ergebnisse zeigten sich bei den Patienten, deren Ausgangs-LDL-Cholesterin-Wert oberhalb von 100 mg/dl lag und bei denen durch die Alirocumab-Gabe wie erwartet eine Senkung in den Bereich von 25 bis 50 mg/dl gelang; bei ihnen betrug die relative Risikoreduktion 24 %.

Die Ergebnisse der ODYSSEY-OUTCOMES-Studie decken sich in etwa mit den vor einem Jahr veröffentlichen Ergebnissen der FOURIER-Studie, hier wurde jedoch der PCSK9-Hemmer Evolocumab eingesetzt. Die Hersteller der Präparate haben aktuell deutliche Preissenkungen in Aussicht gestellt – in Verbindung mit den positiven Studienergebnissen könnte daher die Bedeutung von PCSK9-Hemmern bei der Behandlung von Koronar-Patienten mit hohem Risiko zunehmen.

Quelle: Gregory G. Schwartz et al; Alirocumab and Cardiovascular Outcomes after Acute Coronary Syndrome;

NEJMoa1801174; 7. November 2018

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