Dr. Maria Keller vom Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG) erhält den diesjährigen „Förderpreis Lipidologie“ der D•A•CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. Mit dem eingereichten Projekt möchte die Wissenschaftlerin die epigenetischen Veränderungen im Fettgewebe bei Patienten mit Lipodystrophie untersuchen.
Frau Keller möchte initial das genomweite Methylome und Transkriptome in subkutanen Fettgewebsproben von Träger und nicht-Trägern einer ADIPSIN/CFD (Complement Factor D) Gen Mutation innerhalb einer Familie detektieren, um mit Hilfe eines Multi-OMICs Ansatzes (Genome; Methylome; Transkriptome) bioinformatisch potenzielle Folgen dieser Mutation für das Fettgewebe zu identifizieren.
Des Weiteren soll die Mutation in einer bereits etablierten Mauslinie mit heterogener ADIPSIN/CFD Gen Mutation phänotypisch detailliert charakterisiert werden und primäre Adipozyten isoliert werden. In diesen Adipozyten soll die entdeckte epigenetische Veränderung auf DNA Methylierungsebene abschließend mittels CRISPR dCas9 auf ihre Reversibilität geprüft werden. Zusammenfassend soll dieses Projekt erstmalig dazu beitragen die pathomechanistischen Folgen einer speziellen Lipodystrophie-Mutation zu untersuchen, um so möglicherweise neue Ansatzpunkte für eine zukünftige Therapie zu identifizieren.
Frau Dr. Maria Keller ist als unabhängige Projektleiterin in der Gruppe von Prof. Matthias Blüher für „Clinical Obesity Research“ des Helmholtz-Institutes für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung (HI-MAG des Helmholtz Zentrum München Deutsches Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt) an der Universitätsklinik Leipzig tätig. Sie beschäftigt sich dort im Rahmen Lebensstilassoziierter Interventionsstudien mit epigenetischen Veränderungen im Fettgewebe und Blut. Mit dem hier geförderten Projekt möchte Frau Dr. Keller die epigenetischen Folgen für das subkutane Fettgewebe bei einer neu entdeckten Form der schweren partiellen Lipodystrophie erforschen.
Frau Keller studierte Ökotrophologie an der Universität Kiel (B.Sc.) und absolvierte ihren Master im Fachbereich Molekulare Ernährungswissenschaften an der Universität Wien. Seit 2011 ist Frau Keller im Bereich der endokrinologischen Forschung an der der Universität Leipzig tätig, wo sie 2015 zur „Genetik und Epigenetik der Adipositas“ im Fachbereich der Biochemie promovierte. Nach einem Postdoc Aufenthalt am Clinical Research Centre der Universität Lund in Malmö (Schweden) wechselte Frau Dr. Keller 2020 an das Helmholtz-Institut für Metabolismus-, Adipositas- und Gefäßforschung.
Dr. Maria Keller wurde der diesjährige „Förderpreis Lipidologie“ im Oktober von der D•A•CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird durch Förderung der Christine Katharina Schmitz-Stiftung im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft ermöglicht und ausgeschrieben für klinische und experimentelle Nachwuchsforschung im Bereich Lipidstoffwechsel und Fettstoffwechselstörungen.
Dr. Maria Keller, die Gewinnerin des „Förderpreises Lipidologie“ 2021 zusammen mit dem Vorstandsmitglied der D•A•CH-Gesellschaft Prof. Dr. Ulrich Laufs, bei der Preisverleihung auf dem D•A•CH-Symposium im Oktober 2021 in Leipzig.