September 2018 – Bewegungsmangel ist ein weltweites Problem, mehr als ein Viertel der Weltbevölkerung (ca. 1,4 Milliarden) ist nach einer aktuellen Studie der WHO, die jetzt in The Lancet Global Health erschienen ist, betroffen. Die Appelle für mehr Bewegung haben demnach im Zeitraum von 2001 bis 2016 nur wenig bewirkt, das gilt leider auch für Deutschland.
In den westlichen Industrienationen (darunter auch Deutschland und die USA) wurde ein Anstieg bei der Bewegungsarmut in dem Untersuchungszeitraum von 31% auf 37% registriert, wobei Frauen noch einmal deutlich inaktiver waren als Männer.
Ausreichend Bewegung heißt nach WHO-Kriterien mindestens 150 Minuten pro Woche bei mäßiger Intensität oder 75 Minuten pro Woche bei starker körperliche Aktivität bzw. eine entsprechende Kombination aus beiden Belastungsformen. Dabei wurde die körperliche Aktivität bei der Arbeit, zuhause und in der Freizeit mit berücksichtigt.
Und das schaffen in Deutschland mehr als 40% der Frauen nicht, sie gehören damit eher zu den überwiegend inaktiven Menschen, auch die Frauen in Brasilien und Saudi-Arabien sind ähnlich passiv.
Die Tatsache, dass die Aktivitätswerte in Deutschland und den USA ähnlich sind, lässt unter dem Gesichtspunkt Diabetes mellitus Typ 2 wenig Gutes erahnen. Der jetzt schon in den USA beobachtete rasante Anstieg dieser vor allem bewegungsabhängigen Erkrankung, könnte sich schon bald auch in Deutschland zeigen.
Dementsprechend hat die WHO einen „Global Action Plan on Physical Activity 2018-2030“ entwickelt, in dem 20 Maßnahmen zusammengestellt wurden, mit denen Regierungen für mehr körperliche Aktivität in ihren Ländern sorgen sollen.
Quelle:
R Guthold, GA Stevens, LM Riley LM3, FC Bull;
Worldwide trends in insufficient physical activity from 2001 to 2016: a pooled analysis of 358 population-based surveys with 1.9 million participants.
Lancet Lob Health. 2018 Oct;6(10):e1077-e1086. doi: 10.1016/S2214-109X(18)30357-7. Epub 2018 Sep 4.