Blutdruck, Rauchen, Diabetes – diese Herzinfarktrisiken sind bei Frauen noch gefährlicher als bei Männern

November 2018 – Die Herzinfarkthäufigkeit ist bei Männern zwar deutlich größer als bei Frauen, doch wie eine jetzt im BMJ erschienen Studie zeigt, sind Frauen in gewissen Risikokonstellationen deutlich gefährdeter als Männer.

In der Studie wurden die Daten von mehr als 470.000 Männern und Frauen im Alter von 40 bis 69 Jahren aus der britischen Biobank analysiert, die alle keine Vorgeschichte hinsichtlich einer Herz-Kreislauf-Erkrankung aufwiesen. In der 7jährigen nachfolgenden Beobachtungszeit erlitten 5.081 Personen einen Herzinfarkt, wobei der Anteil der Frauen lediglich 29 % betrug: Eine typische und erwartete Geschlechterverteilung in dieser Alterskonstellation.

Die Analyse der vorliegenden Risikofaktoren war dagegen überraschend. Denn es zeigte sich, dass die Risikofaktoren Bluthochdruck, Rauchen und Diabetes mellitus bei Frauen eine deutlich stärkere Auswirkung haben als bei Männern. Frauen, die rauchten, zeigten z. B. ein dreifach erhöhtes Herzinfarktrisiko gegenüber nicht rauchenden Frauen. Bei rauchenden Männer war das Risiko gegenüber Nichtrauchern jedoch nur doppelt so hoch. Die Risikoerhöhung betrug im Geschlechtervergleich 55 % zu Ungunsten der Frauen.

Auch beim Risikofaktor Bluthochdruck ist die Auswirkung bei Frauen im Vergleich zu Männern deutlich schwerwiegender – das zusätzliche Risiko für einen Herzinfarkt betrug 83 %. Bei Diabetes mellitus Typ 2 war die Risikoerhöhung bei Frauen um 47 % höher, beim Typ-1-Diabetes mellitus war das größere Risiko (Faktor 3) besonders ausgeprägt.

Quelle: E. Millett, S. Peters, M. Woodward; Sex differences in risk factors for myocardial infarction: cohort study of UK Biobank participants; BMJ 2018;363:k4247

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