„Förderpreis Lipidologie“ 2020 für Dr. Susanne Gaul – Projekt untersucht Rolle des Inflammasoms bei Atherosklerose-Entstehung

Dr. Susanne Gaul vom Universitätsklinikum Leipzig erhält den diesjährigen „Förderpreis Lipidologie“ der D•A•CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. Mit dem eingereichten Projekt möchte die Wissenschaftlerin den Einfluss des NLRP3 Inflammasoms auf die Fettgewebsentzündung und die Atherosklerose untersuchen.

Das NLRP3 Inflammasom ist daran beteiligt, wenn eine Entzündung im Fettgewebe oder eine Atheroskleorse entstehen. Wie genau das NLRP3 Inflammasom die beiden Vorgänge beeinflusst, ist kaum bekannt. Dr. Susanne Gaul möchte dies mit ihrem Projekt weiter erforschen.

Ein Inflammasom ist ein Proteinkomplex und Teil des angeborenen Immunsystems. Es bildet sich im Zytoplasma durch Entzündungssignale aus. Wenn Zellen wie Monozyten oder Makrophagen einen entzündungsbedingten Zelltod sterben, setzen sie das Inflammasom in den extrazellulären Raum frei. Dort aktiviert das Inflammasom IL-1β und Caspase 1. Auch benachbarte Zellen können den Proteinkomplex aufnehmen. Extrazelluläre Imflammasome stellen daher einen weiteren Weg dar, wie Zellen miteinander kommunizieren und Entzündungssignale weiterleiten können.

Susanne  Gaul will im Pcsk9-virusinduziertem Atherosklerose-Mausmodell an NLRP3-, Caspase1- und IL-1β defizienten Mäusen sowie Wildtyp Mäusen vergleichend analysieren, welche Rolle das Inflammasom bei der Entstehung einer Fettgewebsentzündung bzw. Atherosklerose spielt. Dabei untersucht die Wissenschaftlerin, ob Immunzellen des Fettgewebes von atherosklerotischen Mäusen vermehrt in einen entzündungsbedingten Zelltod übergehen und dabei NLRP3 Inflammasome freisetzen, welche eine atherogene Wirkung auf Zellen des Gefäßsystems ausüben können. Damit würde das NLRP3 Inflammasom ein wichtiges Bindeglied zwischen Lipidstoffwechselstörung, Entzündung und Atherogenese darstellen. Solche Erkenntnisse schaffen neue molekulare Ansatzpunkte für zukünftige Therapien.

Seit 2018 leitet Susanne Gaul eine Juniorgruppe an der Klinik und Poliklinik für Kardiologie der Universität Leipzig, die sich damit beschäftigt, wie Entzündungen und Herz-Kreislauf-Erkrankungen zusammenhängen. Sie studierte Diplom-Ernährungswissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und absolvierte ein Aufbaustudium an der University of Auckland in Neuseeland. Seit 2009 arbeitet sie an der Universität Leipzig, wo sie 2015 im Fachbereich Biochemie promovierte. Als Postdoc verbrachte sie 2 Jahre an der University of California in San Diego in den USA.

Dr. Susanne Gaul wurde der diesjährige „Förderpreis Lipidologie“ im März von der D•A•CH-Gesellschaft Prävention von Herz-Kreislauf-Erkrankungen e.V. verliehen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Er wird durch Förderung der Christine Katharina Schmitz-Stiftung im Stifterverband der Deutschen Wissenschaft ermöglicht und ausgeschrieben für klinische und experimentelle Nachwuchsforschung im Bereich Lipidstoffwechsel und Fettstoffwechselstörungen.

 

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