Studie unterstreicht kausalen Zusammenhang von Vitamin D-Mangel und Sterberisiko

Mai 2019 – Isländische Wissenschaftler haben mithilfe der Mendelschen Randomisierung (MR) untersucht, wie erblich bedingter Vitamin-D-Mangel und Gesamtsterblichkeit zusammenhängen. Die Ergebnisse der MR-Studie unterstützen den bereits in mehreren Beobachtungsstudien gezeigten kausalen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Werten und erhöhter Gesamtmortalität. Die Studie ist Teil des Food-Based Solutions for Optimal Vitamin D Nutrition and Health through the Life Cycle (ODIN) Projekts, das von der Europäischen Komission gefördert wird.

Erstautor Professor Thor Aspelund von der Universität Island und seine Kollegen kombinierten in ihrer Studie die Daten aus drei europäischen Kohorten: AGES (Island), LURIC (Deutschland) und Tromsø (Norwegen). Insgesamt wurden die Werte von 10.051 Personen analysiert. Die gemessenen Serumwerte von 25-Hydroxy-Vitamin D, der Vorstufe des biologische aktiven Vitamin D im Körper, wurden gemäß einem Vitamin-D-Standardisierungsprogramm vereinheitlicht und die Phänotypen der Kohorten harmonisiert. Bei den genetischen Varianten konzentrierten sich die Forscher nur auf Single Nucleotide Polymorphisms (SNPs) die in Genen vorkommen, die für Proteine des Vitamin-D- Synthesewegs kodieren. SNPs in Genen des Vitamin-D-Transport- oder -Stoffwechselwegs wurde nicht berücksichtigt, da entweder nicht klar ist, wie sich auf die biologisch aktiven 25-Hydroxy-Vitamin D-Werte auswirken oder ihre Effekte zu vielfältig sind.

Weitere Studien nötig

Die Ergebnisse der MR-Studie unterstützen einen kausalen Zusammenhang zwischen Vitamin-D-Mangel und erhöhter Gesamtmortalität und bestätigen die Resultate einer dänischen MR-Studie.  Selbst mit circa 10.000 Teilnehmern war sie jedoch zu klein, um die Wirkung des Allel-Scores auf die Mortalität abschließend zu bewerten. Größere Studien sind deshalb erforderlich, um hier genauere Aussagen zu treffen. Die Autoren der Studie betonen, dass angesichts des weit verbreiteten Vitamin-D-Mangels in der Bevölkerung, und den vergleichsweise einfachen Mitteln um die Vitamin-D-Versorgung zu verbessern, etwa über Nahrungsergänzung oder Anreicherung von Lebensmitteln, solche Untersuchungen für das öffentliche Gesundheitswesen unverzichtbar seien.

Originalarbeit: Effect of Genetically Low 25-Hydroxyvitamin D on Mortality Risk: Mendelian Randomization Analysis in 3 Large European Cohorts. Aspelund T, Grübler MR, Smith AV, Gudmundsson EF, Keppel M, Cotch MF, Harris TB, Jorde R, Grimnes G, Joakimsen R, Schirmer H, Wilsgaard T, Mathiesen EB, Njølstad I, Løchen ML, März W, Kleber ME, Tomaschitz A, Grove-Laugesen D, Rejnmark L, Swart KMA, Brouwer IA, Lips P, van Schoor NM, Sempos CT, Durazo-Arvizu RA, Škrabáková Z, Dowling KG, Cashman KD, Kiely M, Pilz S, Gudnason V, Eiriksdottir G. Nutrients. 2019 Jan 2;11(1). pii: E74. DOI: 10.3390/nu11010074

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